Marketingmitteilung
Notenbanktreffen in Jackson Hole ohne Überraschungen
Die wichtigen Notenbanken der USA (Fed) und Europa (EZB) sind weiterhin für Zinserhöhungen offen, d. h. wenn es notwendig ist, können die Zinsen noch etwas steigen. Dies hängt hauptsächlich an den Entwicklungen der geopolitischen Rahmenbedingungen und den konjunkturellen Entwicklungen. Aktuell hat zumindest die Fed bereits eine Zinspause angekündigt. Wie es weitergeht, bleibt aber ungewiss. Im Jackson-Hole-Vortrag in der letzten Woche beschrieb Fed-Chef Powell die Zerrissenheit aufgrund der letzten volkswirtschaftlichen Entwicklungen. Positiv ist, dass die US-Inflation sich kontinuierlich auf dem Rückzug befinden. Diese Entwicklung ist deutlich stärker ausgeprägt als in Europa oder eben in Deutschland, wo die Abwärtsdynamik der Inflation ins Stocken geraten ist.
Eine merkliche konjunkturelle Abschwächung, wie sie die geldpolitischen Pläne der Notenbanken vorgesehen hatte, ist bisher nicht signifikant eingetreten. Dies ist u. a. der Grund, warum auch die Fed sich vom Zinserhöhungszyklus nicht endgültig verabschiedet hat. Die nächste Zinsentscheidung steht am 20.09.2023 in den USA an. Die Marktteilnehmer erwarten hier richtungsweisende Entscheidungen für die zukünftige Zinspolitik. Bis dahin werden alle wichtigen Daten zur Industrieproduktion, dem Arbeitsmarkt und insbesondere der Inflation große Beachtung finden und die Stimmung an den Kapitalmärkten in beide Richtungen bewegen. Auch die zuletzt rückläufige reale Geldmenge wird stärkere Beachtung finden, da diese auf die Veränderung des BIP-Wachstums (Bruttoinlandsprodukt) wirkt. Durch Zinsänderungen steuern die Notenbanken die Geldmenge und haben dadurch einen indirekten Einfluss auf das BIP. Eine Veränderung im realen Geldmengenwachstum kann also als ein Frühindikator für die BIP-Entwicklung angesehen werden. Eine geringere Geldmenge bedeutet also, dass weniger Geld für den Konsum zur Verfügung steht. Dies belastet das Wachstum und reduziert die Wahrscheinlichkeit, über weitere Zinserhöhungen die Konjunktur abzukühlen.
Die blauen Linien in der folgenden Grafik zeigen die Daten der USA und die grünen Linien die der Eurozone. Es ist klar erkennbar, dass die USA vor der Kurve liegen und auch die Inflation mit 3,18 % schon sehr nah an das Inflationsziel der Notenbank gerückt ist (Kerninflation im Juli bei 4,7 %).
Zinserhöhungen werden damit immer weniger erforderlich. Die Marktteilnehmer haben nach dem Jackson-Hole-Treffen eine länger andauernde Phase von höheren Zinsen eingepreist und erwarten erste Zinssenkungen nicht vor dem Sommer 2024. Dies ist eine Abkehr von der bisherigen Meinung, da noch vor einigen Monaten der Markt durchaus für Q4/2023 noch US-Zinssenkungen für möglich hielt. Für die Eurozone war und bleibt die Stimmung pessimistischer als für die USA. Notenbankpräsident Jerome Powell ließ keinen Zweifel daran, dass die Fed an ihrer Neigung zu einer weiteren monetären Straffung festhält. Insgesamt dürfte das Leitzinshoch und somit der Zins-Peak wohl zu großen Teilen bereits erreicht sein.
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