Marketingmitteilung
Zinsgipfel voraus! Rentenanlagen sind wieder attraktiv!
Seit Anfang 2022 erleben wir alle einen unerwarteten und unfassbar schnellen Zinsanstieg, den es so in der Historie selten gegeben hat. Zuletzt 1994, d. h. vor ungefähr drei Jahrzehnten. Nur die wenigsten Markteilnehmer haben dies bereits miterlebt oder in Erinnerung. Im Umkehrschluss reduzierten sich durch diesen Zinsanstieg allerdings auch die Kurse von Anleihen, insbesondere bei mittel- bis langlaufenden Laufzeiten. Aktiv gemanagte Rentenfonds konnten durch Laufzeitverkürzung zwar Kursverluste eingrenzen, aber eben nicht komplett verhindern. Da nun seit einigen Monaten die Dynamik des Zinsanstiegs wieder abnimmt und sich der globale Zinserhöhungszyklus wohl zeitnah seinem Ende nähert, spricht dies wiederum für den Erwerb von Anleihen. Denn: Bei fallenden Zinserwartungen bestehen, neben den aktuell möglichen hohen Zinsen, auch wieder zusätzliche Gewinnchancen durch Kurszuwächse bei den entsprechenden Anleihen bzw. Rentenfonds.
Wir sehen daher einen guten Zeitpunkt, wieder stärker in Anleihen oder Rentenfonds und somit insgesamt ausgewogener zu investieren. Hintergrund ist, dass aufgrund der in den letzten zehn Jahren zur Normalität gewordenen Niedrigzins- und sogar Negativzinsphase viele Anleger die Gewichtungen von Zinsanlagen in der eigenen Vermögensanlage zugunsten vermeintlich chancenreicherer Aktieninvestments reduziert haben. Die Risikoprofile haben sich daher häufig insgesamt verändert und viele Anleger haben aktuell wohl ein höheres (Aktien-)Risiko im Portfolio, als sie ursprünglich im Sinn hatten. Bei einer durchschnittlichen Aktienrendite von 7 % bis 8 % in den letzten Jahren und bei aktuellen Zinsen für Unternehmensanleihen von ca. 4 % bis 5 %, bei Nachranganleihen oder High Yield sogar über 6%, darf man ruhigen Gewissens sagen: „Aktien sind nicht mehr alternativlos! Renten sind wieder IN!“
Die aktuellen Anleiherenditen bieten unseres Erachtens also eine gute Gelegenheit, sich das hohe Zinsniveau zu sichern. Selbst wenn die Notenbanken die Zinsen zunächst nochmals anheben und einige Monate auf diesem hohen Niveau belassen sollten, bevor sie schließlich zur Vermeidung einer Rezession die Zinsen wieder sehr deutlich senken muss, sollte der Gesamtertrag (Zinsen und Kursgewinne) fünf bis zehnjähriger US-Staatsanleihen in der Größenordnung von 10 % bis 15 % liegen. Für Euro-Anleihen gilt ein ähnlicher Denkansatz, aber auf etwas niedrigerem Renditeniveau. Die aktuellen Trends lassen sich auch der nachfolgenden Darstellung von Inflation, Zinsen und eben Realzinsen für die für uns wichtigen Wirtschaftsräume Euro und US-Dollar sehr gut ablesen. Die erneute Zinswende läuft eigentlich schon seit Anfang 2023!
Renditen in den USA steigen aktuell sogar gegen den Trend
Seit dem Beginn des Konfliktes im Nahen Osten nimmt die Nachfrage am Rentenmarkt nochmals deutlich zu, da viele Anleger in dieser unsicheren Phase vermeintlich sichere Anlageformen bevorzugen. Ein Beleg dafür ist auch der Anstieg des Goldpreises seit dem Terrorangriff der radikal-islamischen Hamas auf Israel als sicherer Hafen. Dieser Kaufdruck lässt die Renditen am Rentenmarkt weiter fallen (die Kurse steigen nachfragebedingt). Nur die vielleicht sicherste Anlageklasse steht aktuell noch unter Druck. In den USA steigen die Kurse von US-Staatsanleihen nicht, sondern fallen sogar noch deutlich. Hintergrund für den rasanten Anstieg der US-Renditen sind die Erwartungen der Marktteilnehmer, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen zunächst doch noch weiter erhöhen könnte und diese damit länger als zuletzt erwartet auf dem aktuell hohen Niveau um 5 % ausharren werden. In den USA besteht weiterhin eine relativ flache und noch leicht inverse Zinsstrukturkurve. Die Renditen liegen dabei in allen Laufzeitbändern von 1 bis 30 Jahre entweder knapp unter 5 % (kürzere Laufzeiten) oder eben knapp über 5 % (längere Laufzeiten). Dieses Niveau gab es zuletzt vor über 15 Jahren.
Für US-Privatanleger ist dies gut, da eine längere Phase von höheren Zinsen auch die Zeit lässt, sich überhaupt wieder im Rentenmarkt neu auszurichten und Investitionen zu tätigen. Für Euro-Anleger ist der US-Markt weiterhin eine Alternative, allerdings sollte auch der Wechselkurs Euro/US-Dollar einkalkuliert werden. Zuletzt schwächelte der Euro zum US-Dollar aufgrund der vielen europäischen Unsicherheitsfaktoren und bescherte Euro-Anlegern sogar zusätzliche Kursgewinne über die Währung. Allerdings drohen zum Beispiel bei einer wiedererstarkten Euro-Wirtschaft mit einem stärkeren Euro in Richtung des Wechselkurses von über 1,10 EUR/USD eben auch Kursverluste in der Währung, die die höheren Zinsen auffressen oder sogar übertreffen könnten. Zusammenfassend ist der US-Anleihenmarkt somit für Euro-Anleger nicht uninteressant, aber auch nicht risikolos und somit nur als Beimischung (Diversifizierung) zu empfehlen.
Mit Blick auf die US-Notenbank rechnen wir zunächst mit keiner weiteren Zinserhöhung in den USA mehr und auch mit einer Seitwärtsbewegung des Wechselkurses EUR/USD zwischen 1,05 und 1,12. Die erste US-Zinssenkung der Notenbank dürfte auch erst irgendwann ab 3. Quartal 2024 erfolgen. Auch die EZB dürfte die Leitzinsen nicht mehr erhöhen, wobei wir anders als der Markt für 2024 noch keine Zinssenkungen erwarten. Das Ende des Zinserhöhungsprozesses und die fallenden Inflationsraten sprechen für einen Rückgang der Anleiherenditen im Verlauf der ersten Jahreshälfte 2024. Der Euro dürfte gegenüber dem US-Dollar insgesamt etwas aufwerten, wenn sich in den USA Zinssenkungen konkret abzeichnen. Historisch ist ein Ende eines Zinserhöhungszyklus häufig der Vorbote für eine wirtschaftliche Abschwächung und somit ein gutes Einstiegsniveau für mittel- bis langfristige Laufzeiten. Euro-Anleger sollten allerdings den Fokus auf Euro-Anleihen legen, da auch hier wieder attraktive Zinsen erzielbar sind
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