Marketingmitteilung
Ausblick | Zusammenfassung
Seit Anfang August werden die Nerven der Anleger wieder einmal auf die Probe gestellt. In den ersten Handelstagen rauschten die Aktienmärkte weltweit in die Tiefe („Flash oder Blitz-Crash“) und die Marktvolatilität in Höhen, wie zu „Corona-Beginn“ oder der „Finanzkrise 2008“. Vor allem schwache US-Arbeitsmarktdaten schüren derzeit die Besorgnis der Anleger, dass die US-Notenbank Fed mit ihren Zinssenkungen zu lange gewartet hat und dass die Wirtschaft der USA auf eine Rezession zusteuern könnte. Zudem droht der Konflikt im Nahen Osten zu eskalieren. Die USA sichern Israel Beistand zu und erhöhen vor Ort aktuell ihre Militärpräsenz.
Grundsätzlich bleiben die Rahmenbedingungen und unsere Einschätzungen nahezu unverändert. Allerdings haben wir die Übergewichtung von US-Aktien wieder gegenüber Europa erhöht. Die Voraussetzungen in den USA bleiben besser als im Rest der Welt, unabhängig davon, wer im November die US-Präsidentschaftswahlen gewinnt. Trotz aller (geo-)politischen Risiken bleibt der übergeordnete Trend aufwärtsgerichtet. Die großen global agierenden Firmen der US-Wirtschaft bleiben das Maß aller Dinge und sind die wesentlichen Treiber der Weltwirtschaft (in guten wie in schlechten Zeiten). Eine entscheidende Komponente bleibt für lange Zeit wohl die „KI“ (Künstliche Intelligenz), die immer stärken (positiven) Einfluss auf die Firmen und damit auf die Weltwirtschaftsleistung nimmt.
An den Zinsmärkten hat die EZB zuletzt mit einer ersten Zinssenkung seit vielen Jahren begonnen, allerdings gleichzeitig auch Zurückhaltung signalisiert. Für 2024 erwarten wir zwar weniger Zinssenkungen als noch zu Jahresbeginn (Konsens aktuell: FED mit 3 Senkungen um insgesamt 1 % und EZB mit 3 Senkungen um insgesamt 0,75 %), doch die letzten konjunkturellen Entwicklungen in den USA (der Arbeitsmarkt fängt an zu schwächeln) mahnen die FED, nun doch tätig zu werden. Insgesamt gehen wir weiter von einem Soft-Landing-Szenario (ggfs. sogar „No Landing“) in den USA aus.
Die Inflation bleibt, trotz aktuell leichter Anstiege, insgesamt weltweit auf dem geordneten Rückzug in Richtung der Zentralbankziele von 2 %. Wir erwarten moderate Rückgänge der mittel- und längerfristigen Anleihe-Renditen (eine zwischenzeitliche Gegenbewegung ist weiterhin möglich und wäre „gesund“) und weitere Gewinne für die globalen Aktienindizes bis Jahresende (KI-Werte bleiben wohl die Treiber und sind in den Indizes hoch gewichtet). Risiken sollten trotz der KI-Euphorie nie in „Sorglosigkeit“ verfallen oder einen „Gewöhnungseffekt“ bekommen. Die Unternehmen in vielen wichtigen Wirtschaftsregionen werden weiterhin von einem robusten Arbeitsmarkt gestützt (aber: Fachkräftemangel bleibt; leichte Eintrübung am Arbeitsmarkt erkennbar; USA robuster als Europa). Die Einkaufsmanagerindices bleiben wenig verändert, wobei der Dienstleistungssektor das Zugpferd bleibt und das verarbeitende Gewerbe das Sorgenkind ist (auch hier USA besser als Europa, auch wenn nun auch dort der ISM Industrie unter 50 gefallen ist; Deutschland unter 45).
An den Kapitalmärkten gilt zusammenfassend, dass Rückschläge „gesund“ sind und eben auch Einstiegsmöglichkeiten bieten. Risiken sollten allerdings nie aufgrund von „Sorglosigkeit“ einen „Gewöhnungseffekt“ erfahren, auch wenn z. B. die KI-Euphorie leicht von den Marktrisiken ablenken kann. Positiv ist, dass die Unternehmen in vielen wichtigen Wirtschaftsregionen und -zweigen weiterhin von einem robusten Arbeitsmarkt gestützt werden. Einziges Manko ist, dass der Fachkräftemangel weiter bremsend wirkt.
Insgesamt bleiben auch die wichtigsten Themen in den nächsten Monaten unverändert:
- Entwicklung der geopolitischen Rahmenbedingungen
- Zinsentwicklung bzw. Zinssenkungen 2024
- Finanzpolitik in Deutschland, Frankreich und Italien
- US-Wahl am 05.11.2024
- Entwicklung der Megatrends (insbesondere KI & Energiewende)
Aktien bleiben auch im Restjahr 2024 das Maß der Dinge (Q2-Berichtssaison wird entscheidend; Gewinnentwicklungen überwiegend positiv, Ausblicke etwas zurückhaltender; US-Bewertungen nicht zu teuer; Treiber KI durch hohe Gewichtung in den Indices (Europa & Asien vgl. günstig). Renten sind weiter eine gute Alternative. Anleger sollten sich die höheren Zinsen über aktiv gemanagte Rentenfonds für einen längeren Zeitraum einloggen. Insgesamt bleiben aktiv gemanagte Fonds aufgrund der erhöhten Unsicherheiten (schnelle Kursausschläge beide Richtungen möglich) in der Gunst der Anleger. Eine breite Streuung mit Respekt vor den Marktrisiken macht weiterhin den Unterschied. Im 2. Halbjahr 2024 steht damit weiter die Überprüfung der Risikoprofile in Verbindung mit der Anpassung der Vermögensstruktur an die aktuellen Trends im Fokus (substanz- und dividendenstarke, marktführende Unternehmen und Unternehmen mit zukunftsweisenden Geschäftsmodellen z.B. aus den Bereichen „Künstliche Intelligenz“ (KI), „Erneuerbare Energie“). Bei Rentenanlagen favorisieren wir mittelfristige Laufzeiten im Euro-Bereich und ebenfalls breit gestreute Portfolien von Unternehmen mit guten Bonitäten.
Aufteilungsvorschlag einer ausgewogenen Vermögensanlage gem. „OLB Investmentausschuss“
(Muster einer Standardaufteilung für Neuanlagen):
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